Fichtelnaab Radweg

Der Fichtelnaab-Radweg beginnt im Fichtelgebirge, in Bischofsgrün am Ochsenkopf, und führt entlang der Fichtelnaab bis nach Windischeschenbach in der Oberpfalz. Die Quelle der Fichtelnaab liegt am Südhang des Ochsenkopfs. Der 42 km lange Fluss mündet bei Windischeschenbach in die Waldnaab. Auf dieser Radtour fährt man durch traumhaft schöne Naturlandschaften des Fichtelgebirges, sowie des Oberpfälzer Waldes. Neben den märchenhaften Flusslandschaften, geht es durch viele Waldgebiete, immer wieder säumen Felsformationen den Radweg. Dazwischen liegen Wiesen, Äcker und Felder, auch an einigen alten Mühlen führt der Weg vorbei.

Anreise: Von der A9 kommend nimmt man die Ausfahrt Bad Berneck / Himmelkron, folgt der B303 über Bad Berneck bis zum Abzweig nach Bischofsgrün. Am Ortsanfang sind kostenlose Parkplätze ausgeschildert.

Radtour entlang der Fichtelnaab von Bischofsgrün bis Windischeschenbach

Radweg Große Teile des Radweges sind asphaltiert, streckenweise führt er aber auch über Wald- und Flurwege, die manchmal recht steinig und uneben sind. Es geht immer wieder bergauf und bergab, die Gesamtsteigung liegt bei circa 800 Meter, das Gesamtgefälle bei 1000 Meter. Daher ist diese Radtour eher für sportliche Radfahrer geeignet, oder man fährt die Strecke gleich mit einem E-Bike, so wie wir es diesmal taten. Wir fuhren den selben Weg am nächsten Tag auch wieder zurück, da waren die Steigungen noch extremer, es geht ja schließlich hoch zum Ochsenkopf.

 

Von Bischofsgrün zum Fichtelsee (8 km)

Bischofsgrün Bischofsgrün ist eine Gemeinde mit circa 1900 Einwohnern und liegt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth. Der Ort liegt am Fuße des 1024 Meter hohen Ochsenkopfs im Fichtelgebirge. Bischofsgrün wird stark vom Tourismus geprägt, daher gibt es hier zahlreiche Gaststätten, Cafés, Hotels und andere Unterkünfte. Im Winter ist das Gebiet um den Ochsenkopf ein Eldorado für Wintersportler, es ist sowohl alpines Skifahren, als auch Langlauf, Schneeschuhwandern und Schlittschuhfahren möglich. Im Sommer locken vor allem die zahlreichen Wanderwege viele Gäste an. Aber auch Radfahrer und Mountainbiker kommen hier auf ihre Kosten.

Wir starten unsere Radtour vom Parkplatz aus und folgen dem Radfahrschild durch den Ort. Dann biegen wir von der Hauptstraße nach rechts in die Ochsenkopfstraße ab. Jetzt geht es mehr als einen Kilometer bergauf, vorbei am Pflegezentrum, bis wir auf einen unbefestigten Rad- und Wanderweg stoßen. Hier biegen wir nach links ab und folgen dem Fichtelnaab-Radweg. Im Winter ist dieser Weg übrigens die Untere Ringloipe, auf der man mit Langlaufskiern rund um den Ochsenkopf fahren kann. Es geht vorbei an Skiliften und einer Beschneiungsanlage. Nach etwa 5 Kilometern verlassen wir den Unteren Ringweg wieder. Es geht nach rechts, ein kurzes Stück über eine Kreisstraße und anschließend nach links weiter auf einem Radweg zum Fichtelsee.

Vom Fichtelsee nach Mehlmeisel (7 km)

Fichtelsee Der Fichtelsee ist ein künstlich angelegter Stauweiher und wird als Naturfreibad genutzt. Um den See herum führen Fußwege, auf denen zahlreiche Naturliebhaber unterwegs sind. Am See grenzt das Naturschutzgebiet Seelohe an, der gut erhaltene Rest eines Hochmoores hat eine interessante Flora aufzuweisen. An einer Engstelle führt eine Brücke über den See, auf der anderen Seite liegt das Waldhotel, ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der großen Terrasse des Hotels legten wir erst einmal eine Pause ein, um etwas zu trinken.

Nach der Rast ging es erfrischt auf dem Fichtelnaab-Radweg weiter. Wir verlassen das Waldgebiet und fahren vorbei an den Ruinen des abgebrannten Freizeitbades, durch den Ort Neubau. Hier geht es steil bergab, direkt danach folgt Fichtelberg, eine Gemeinde mit etwa 1900 Einwohnern. Auch Fichtelberg lebt wie Bischofsgrün zum größten Teil vom Tourismus, was die 1100 Gästebetten dokumentieren. Wir folgen der Beschilderung durch den Ort und biegen in die Bahnhofstraße ab. Ab dem Ende der Bahnhofstraße verläuft der Fichtelnaab-Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse von Fichtelberg nach Neusorg. Von einer Bahntrasse sieht man aber nicht mehr viel, das erste Teilstück bis nach Mehlmeisel ist eher ein naturbelassener Waldweg.

Von Mehlmeisel nach Weihermühle (13 km)

Fichtelnaab Kurz nach Mehlmeisel verlassen wir Oberfranken und befinden uns jetzt in der Oberpfalz. Ab hier ist der Fichtelnaab-Radweg asphaltiert und das durchgängig auf einer Länge von circa 30 km. Es geht vorbei an Brand dem Geburtsort des Komponisten Max Reger, weiter bis nach Ebnath. Wie auch Brand gehört Ebnath zur Verwaltungsgemeinschaft Neusorg und hat knapp 1300 Einwohner. Wir fahren durch den Ort, dann geht es weiter nach Neusorg, der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft hat etwa 1900 Einwohner.

Hier endete die ehemalige Bahntrasse von Fichtelberg. Der Bahnhof von Neusorg liegt an der Bahntrasse von Nürnberg nach Cheb in Tschechien. Nur ein kurzes Stück weiter erreichen wir Weihermühle, hier zweigt der Steinwald-Radweg ab, den wir erst zwei Monate vorher fuhren. Der Fichtelnaab-Radweg verläuft von hier bis nach Krummennaab auf der selben Trasse wie der Steinwald-Radweg.

 

Von Weihermühle nach Krummennaab (18) km

Es geht weiter durch eine sehr idyllische Landschaft, die noch dünner besiedelt ist, als es auf der Strecke vorher der Fall war. Der Weg verläuft jetzt nahe an der Fichtelnaab, die wir mehrmals kreuzen. Es geht vorbei am kleinen Ort Trevesen, gefolgt von Trevesenhammer. Das ehemalige Schloss war früher ein Hammerschloss, wo ein Hammerwerk durch ein Mühlrad angetrieben wurde. Heute beherbergt das Schloss ein Restaurant.

Reiserbesen Der Radweg verläuft jetzt entlang einer Staatsstraße. Nach etwa einem Kilometer sehen wir gegenüber der Straße eine Gaststätte, den Reiserbesen eine Zoigl-Wirtschaft mit Biergarten. Das alte Gasthaus ist wirklich sehenswert, mehrere Gaststuben befinden sich in einer Scheune die urig eingerichtet sind. Im Biergarten vor der Scheune legten wir nach der Besichtigung eine Rast ein.

Der Fichtelnaab-Radweg führt an einer Feriensiedlung vorbei nach Grötschenreuth, in der Ortschaft überqueren wir die Staatsstraße, anschließend die Fichtelnaab. Jetzt verläuft der Radweg abseits der Straße, am Fluss entlang nach Erbendorf. Die erste Stadt an der Strecke hat ca. 5.100 Einwohnern und gehört zum Landkreis Tirschenreuth. Es geht weiter auf der ehemaligen Bahntrasse Erbendorf – Reuth, bis nach Krummennaab.

Von Krummennaab nach Windischeschenbach (9 km)

Bohrturm KTB Bei Krummennaab zweigt der Fichtelnaab-Radweg vom Steinwald-Radweg ab, es geht über eine schmale Ortsverbindungsstraße nach Trautenberg. Hier überqueren wir auf einer schmalen Brücke die Fichtelnaab. Das Rad muss hierfür geschoben werden, da Treppenstufen hoch und runter führen. Auf der anderen Flussseite geht es auf einem unebenen steinigen Flurweg weiter. Vorbei an dem Bohrturm der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB). Das angegliederte GEO-Zentrum besichtigten wir am nächsten Tag auf der Rückfahrt. Man erhält hier interessante Informationen über das Innere der Erde, sowie der Entstehung der Erdschichten.

Bahnbrücke Es geht weiter über Naabdemenreuth, entlang einer Bahnlinie nach Schweinmühle. Hier gibt es eine Gaststätte, Ferienwohnungen, sowie einen Campingplatz. Der Radweg führt zwischen der Fichtelnaab und dem Mühlbach vorbei am Campingplatz, weiter durch schöne Naturlandschaft. Wenig später führt uns eine alte Steinbrücke über die Fichtelnaab. Der Fluss macht jetzt eine Schleife, die wir nach etwa 400 Meter auf einer neuen Metallbrücke überqueren. Es geht unter einer Eisenbahnbrücke durch, den Schienen entlang in Richtung Windischeschenbach. Oberhalb von Neuhaus fließt die Fichtelnaab mit der Tirschenreuther Waldnaab zusammen und bilden fortan die Waldnaab.

Windischeschenbach die Hauptstadt des Zoiglbiers

Über die Bernsteiner Straße gelangt man schließlich in die Stadt. Windischeschenbach wird als die Hauptstadt des Zoiglbiers bezeichnet. Der Zoigl wird in nach althergebrachter Weise, in der offenen Sudpfanne gebraut. Gebraut wird in sogenannten Kommunbrauhäusern, in denen jeder Zoigl-Brauer ein Kesselgeld entrichten muss. Alleine in Windischeschenbach gibt es sieben Zoigl-Stuben, die ihr selbstgebrautes Bier anbieten.

Fichtelnaab Radweg 2019

Ende August 2019 sind wir den Fichtelnaab Radweg noch einmal gefahren. Hierbei mussten wir feststellen, dass die Beschilderung des Radweges am Ochsenkopf nicht mehr so gut ist. Beim Abzweig auf die untere Ringloipe war der Fichtelnaab Radweg gar nicht beschildert. Eigentlich biegt man hier nach links ab. In diese Richtung war aber kein Radweg ausgeschildert, sondern nur rechts nach Fichtelberg. Da Fichtelberg ja auf der Strecke liegt, sind wir so gefahren.

Das war ein großer Fehler, der Weg führte etwa 10 Kilometer über stark befahrene Landstraßen. Erst ging es eine lange Strecke bergab, später folgte ein langer steiler Anstieg nach Fichtelberg. Es ist mir ein Rätsel, wie man solch eine Strecke als Radweg ausschildern kann. Auf dem Rückweg haben wir wieder den anderen Weg genutzt. Außerdem waren die Radschilder im Fichtelgebirge, teils völlig ausgebleicht. So dass man weder den Namen, noch die Richtung des Radweges erkennen konnte. Da sollte man sich mal ein Beispiel an der Oberpfalz nehmen. Hier ist der Fichtelnaab Radweg vorbildlich ausgeschildert.

Streckenlänge: 55 km
Höhenunterschiede: ca. 380 m
Streckenprofil: geteerte Radwege, Wald- und Flurwege

 

* Radkarte Fichtelnaab
Radkarte Fichtelnaab-Radweg

* oder GPS-Fahrrad-Navi verwenden

 

Anschlussradwege

ab Bischofsgrün Weißer Main-Radweg, Eger-Radweg, Saale Radwanderweg
ab Weihermühle Steinwald-Radweg
ab Windischeschenbach Waldnaabtal-Radweg

 

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