Den Fränkische Saale Radweg fuhren wir in Verbindung mit dem Radweg „Vom Main zur Rhön“ im Juni 2016. Da der Fränkische Saale Radweg, (nicht zu verwechseln mit dem Saale-Radweg), aber auch ein eigenständiger Radweg ist, habe ich diesen separat beschrieben. Wir starteten die Radtour in Gemünden, wo die Fränkische Saale in den Main mündet, fuhren also flussaufwärts. Da auf der Strecke von 120 km nur ein Höhenunterschied von ungefähr 150 m besteht, macht es keinen großen Unterschied ob man flussaufwärts oder abwärts fährt.
Der 120 km lange Radweg ist sehr abwechslungsreich, neben sehr viel Natur liegen ein paar
Kurbäder und Weinorte an der Strecke. Romantische Flusstäler wechseln sich mit Wäldern, Wiesen
und Feldern ab. Der Streckenbelag wechselt immer wieder, von geteerten Radwegen, über Wald-
und Flurwege bis hin zu schwach befahrene Landstraßen ist alles vertreten. Es gibt auch immer
wieder mal längere Steigungen, oder kurze kräftige Anstiege, die von geübten Radfahrern aber
leicht zu bewältigen sind. Für diese Radtour sollte man zwei Tage einplanen, dann bleibt auch
noch genügend Zeit für Besichtigungen.
Anreise: Wir sind mit dem Zug angereist, von Bamberg aus gibt es eine direkte Verbindung nach Gemünden. Aber auch aus anderen Richtungen ist Gemünden mit dem Zug gut erreichbar. Mit dem PKW kommt man über die Bundesstraßen B26 und B27 nach Gemünden.
Wir starten unsere Radreise in Gemünden am Bahnhof und folgen den Radschildern durch die Innenstadt. Wir überqueren die Fränkische Saale, kurz danach leitet uns ein Hinweisschild nach rechts auf den Radweg Fränkische Saale. Der Radweg folgt jetzt dem Fluss, vorbei an Schönau, Wolfsmünster, Schanderfeld, Gräfendorf, Michelau, Morlesau und Diebach, wobei wir mehrmals die Flussseite wechseln. Ab Diebach verläuft der Radweg etwas abseits der Fränkischen Saale, an einer Bahntrasse entlang nach Hammelburg.
Hammelburg, die älteste Weinstadt Frankens, hat circa 11.000 Einwohner und liegt im unterfränkischen
Landkreis Bad Kissingen. Die Stadt verfügt über einen schönen Marktplatz, mit dem imposanten alten
Rathaus und dem Marktbrunnen. Sehenswert ist auch das Kellereischloss, der Mönchsturm und vor allem
das über der Stadt thronende Schloss Saaleck. Bekannt ist Hammelburg auch als Bundeswehrstandort mit
einem Truppenübungsplatz. Am Marktplatz legten wir erst einmal eine Rast ein, um uns für die restliche
Strecke zu stärken.
Weiter geht es auf dem Fränkische Saale Radweg in Richtung Bad Kissingen. Kurz nach Hammelburg kommen
wir an der Erdfunkstelle Fuchsstadt vorbei. Hier stehen circa 50 Parapolspiegel mit bis zu 32 Meter
Durchmesser. Sie dienen der Kommunikation mit Nachrichtensatelliten, für Telefon-, Internet- und
Fernsehübertragungen.
Der Radweg führt uns weiter über Westheim, Langendorf und Elfershausen nach Trimberg. Hoch über dem Ort thront die Ruine Trimburg, die im Jahre 1135 erbaut wurde. Hier macht der Radweg einen steilen Anstieg, aber zum Glück nicht ganz hoch zur Burg. Danach geht es wieder steil bergab. Wir folgen dem Radweg nach Aura, oberhalb des kleinen Ortes steht die Ruine Aura, eine ehemalige Wallfahrtskirche. Es geht weiter nach Euerdorf, ein Markt mit circa 1.500 Einwohnern. Hier tranken wir erst einmal einen Kaffee und füllten unsere Getränkevorräte wieder auf.
Wir hatten eine Unterkunft in Ramsthal, einem kleinen Weinort der 4 km entfernt von Euerdorf liegt
reserviert. Daher verließen wir den Radweg Fränkische Saale und fuhren den Radweg nach Ramsthal. Die
Zimmer des Gästehauses waren sehr schön eingerichtet und es gab einen Kühlschrank mit kühlen Getränken
zu günstigen Preisen. Eine witzige Idee, im Garten des Gästehauses steht ein ausgebautes Weinfass in
dem man übernachten kann. Im Ort gibt es auch einen Gasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten, hier kann
man auch sehr gut essen und trinken. Am zweiten Tag unserer Radreise fuhren wir wieder nach Euerdorf
zurück und folgten dem Radweg ins nahe gelegene Bad Kissingen.
Bad Kissingen ist eine große Kreisstadt in Unterfranken mit über 21.000 Einwohnern. Der bekannteste
Kurort Deutschlands ist ein bayerisches Staatsbad mit dem ersten Gradierwerk Europas. Es würde zu
weit führen, hier alle Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler aufzuführen, die Stadt ist voller
Prunkbauten. Wir fuhren durch den Kurpark, vorbei an zahlreichen Bauwerken, unter anderem dem
Spielcasino, bis hin zum Arkadenbau dem ersten prachtvollen Kurgebäude.
Nach einer kurzen Besichtigung ging es weiter, der offizielle Radweg verläuft eigentlich links der Fränkischen Saale, wir fuhren aber den Alternativweg auf der rechten Seite. Es ging durch eine Parkanlage, vorbei an der Russisch Orthodoxen Kirche, gefolgt vom Gradierwerk, dem Bismarck Museum und der Oberen Saline. Danach stößt der Alternativweg wieder mit dem Radweg zusammen. Es geht weiter über Großenbrach und Aschbach nach Bad Bocklet.
Der zweite wesentlich kleiner Kurort verfügt über die stärkste Eisenquelle Deutschlands und ist ebenfalls ein Bayerisches Staatsbad. Wir sahen von einer Besichtigung ab und fuhren weiter über Steinach, Nickersfelden, Unterebersbach, vorbei an Oberebersbach nach Bad Neustadt.
Bereits der dritte Kurort in Folge, Bad Neustadt ist die Kreisstadt des Landkreises Rhön-Grabfeld in Unterfranken und hat 15.000 Einwohner. Sehenswert ist der schön angelegte Marktplatz, das Hohntor, die Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, sowie die Stadtmauer. Wir legten in einem Biergarten erst einmal eine Rast ein, um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Frisch gestärkt ging es dann weiter auf dem Fränkische Saale Radweg.
Kurz vor Heustreu kommt man auf ein Teilstück der alten Bahntrasse Bad Neustadt - Bad Königshofen,
das an Heustreu vorbei bis nach Hollstadt führt. Danach verläuft der Radweg wieder abseits der
Bahntrasse, über Wülfershausen bis nach Saal an der Saale. Hier endete für uns der zweite Tag unserer
Radreise, da wir hier in einem Gasthof Zimmer gebucht hatten. Am nächsten Tag fuhren wir weiter, am
Ortsende von Saal kamen wir wieder auf die ehemalige Bahntrasse. Sie führt über Kleineibstadt und
Großeibstadt in das knapp 10 km entfernte Bad Königshofen.
Auf dem Fränkische Saale Radweg ist die Anhäufung von Kurorten schon fast als inflationär zu
bezeichnen, hier der nächste: Bad Königshofen im Grabfeld. Die Stadt hat 6.000 Einwohner und liegt
im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Bad Königshofen wird eingerahmt von den Haßbergen, der
Rhön und dem Thüringer Wald. Sehenswert ist das Rathaus sowie die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
Da wir ja eigentlich den Radweg Vom Main zur Rhön fuhren, der in Bad Königshofen abzweigt, fehlt uns das letzte Stück bis zur Saale-Quelle. Der Fränkische Saale Radweg verläuft nach Bad Königshofen auf asphaltierten Wirtschaftswegen bis nach Alsleben, kurz hinter Alsleben befindet sich die Quelle der Saale.
Streckenlänge: | 120 km |
Höhenunterschiede: | 150 m |
Streckenprofil: | Radwege, Wald- und Flurwege, Landstraßen |
ab Gemünden | Main-Radweg, Vom Main zur Rhön, Rhön-Sinntal-Radweg |
ab Niederlauer | Main-Werra-Radweg |
ab Bad Neustadt | Brendtal-Radweg |
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