Mosel-Radweg

Von Perl bis Koblenz

Radweg durch die Weinberge Der Mosel-Radweg war bis jetzt meine schönste Radreise, und ich habe schon sehr viele Radtouren unternommen. Deshalb sind wir im Jahr 2013 nochmals an die Mosel gereist, und haben auch noch die Etappe von Perl bis Trier nachgeholt. Der Radweg geht fast ausschließlich direkt an der Mosel entlang und das Moseltal ist auf weiten Strecken von Weinbergen eingerahmt. Entlang der Mosel gibt es zahlreiche altertümliche Städte und Weindörfer, auch an Burgen und Schlössern herrscht kein Mangel.

Berühmt ist das Moselland vor allem durch seine guten Weine, hier wird hauptsächlich Riesling angebaut, die Moselweine sind zum großen Teil Qualitätsweine. Durch die unterschiedlichen Lagen und der Verarbeitung entsteht eine große Vielfalt an Geschmacksrichtungen. Entlang der Mosel gibt es zahllose Möglichkeiten den Wein zu verkosten. Neben Gaststätten und Vinotheken gibt es auch noch die sogenannten Straußwirtschaften. Eine Straußwirtschaft ist keine Gastwirtschaft im eigentlichen Sinn, sondern der Winzer schenkt seinen Wein für einen begrenzten Zeitraum in eigenen Räumlichkeiten aus.

Der Radweg selbst ist meist sehr flach und gut befahrbar, nur ab und zu gibt es kurze Steigungen, zum Beispiel wenn der Radweg durch die Weinberge führt. Die angegebenen Teilstrecken sind nur ein Anhaltspunkt, man kann selbstverständlich auch längere oder kürzere Tagesetappen fahren. Auf der Strecke gibt es noch viele Ortschaften die reichlich Übernachtungsmöglichkeiten bieten. An der Mosel ist man auf Radtourismus eingestellt, zur Zeit der Weinfeste kann man aber doch Probleme bei der Zimmersuche bekommen, da die Zimmer oft gleich wieder für das nächste Jahr reserviert werden.

 

Von Perl nach Trier (50 km)

Auf unserer zweiten Mosel-Radtour haben wir die erste Etappe von Perl nach Trier nachgeholt, bei unserer ersten Radtour sind wir nur von Trier bis Koblenz gefahren. Der Startpunkt Perl liegt an der französischen Grenze und ist eines der ältesten Siedlungsgebiete im Saarland. Bei Ausgrabungen wurden Funde aus der Mittelsteinzeit, von den Kelten und vor allem der Römer nachgewiesen. Auf der anderen Moselseite liegt Schengen in Luxemburg, bekannt durch das Schengener Abkommen. Die Mosel bildet von Perl bis Oberbillig die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg.

Mosel Luxemburg Der Radweg führt anfangs entlang der Mosel, ab Besch verläuft der Radweg dann entlang der B 419 nach Nennig. Das Dorf ist eine Fundgrube für Archäologen, hier wurde eine große römische Villa freigelegt. Nach Nennig geht es wieder entlang der Mosel zum Weinort Palzem, hier befindet sich ein Staustufe der Mosel. Der Mosel-Radweg geht jetzt durch die Weinberge von Palzem und anschließend wieder an die Mosel. Vorbei an Wehr, Wincheringen und Rehlingen zum Weinort Nittel. Der Fremdenverkehrsort liegt am Fuße hoher Dolomit- und Kalkfelsen und verfügt ebenfalls über eine lange Vorgeschichte, was Hügelgräber aus der Zeit um 400 vor Christus belegen. Der Radweg folgt weiter dem Lauf der Mosel über Wellen und Temmels nach Oberbillig. Eine Fähre verbindet Oberbillig mit dem Luxemburgischen Wasserbillig. Hier fließt die Sauer in die Mosel und bildet den weiteren Verlauf der Deutsch- Luxemburgischen Grenze. Weiter geht es entlang der Mosel über Wasserliesch nach Konz.

Bei Konz fließt die Saar in die Mosel, über eine Brücke überqueren wir die Saar und erreichen anschließend Konz. Der Fremdenverkehrsort hat circa 17500 Einwohner und einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zum einen wäre die Ruine einer römischen Kaiservilla zu nennen, oder das Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof. Auch das Kloster Karthaus ist sehr sehenswert. Weiter geht der Mosel-Radweg in das wenige Kilometer entfernte Trier, dem Ziel der ersten Etappe.

Trierer Dom Trier wurde von den Römern gegründet und ist die älteste Stadt Deutschlands. Aus der Römerzeit sind noch einige Bauwerke erhalten, deshalb sollte man etwas Zeit für die Besichtigungen in Trier einplanen. Sehenswert ist zum Beispiel der Torbogen "Porta Nigra" aus riesigen Sandsteinquadern, das Amphitheater und die Kaiserthermen. Der Trierer Dom besteht zum Teil noch aus altem römischem Mauerwerk und ist mit seinem berühmten Domschatz ein Besuchermagnet.

Von Trier nach Bernkastel-Kues (69 km)

Ruine Landshut bei Bernkastel-Kues Die zweite Etappe führt uns von Trier flussabwärts nach Bernkastel-Kues und hat eine Länge von 69 Kilometern. Der Radweg wechselt öfter einmal die Flussseite, was aber gut beschildert ist. Das zweite Teilstück ist das längste, für geübte Radfahrer ist die Strecke aber leicht an einem Tag zu schaffen. Vor Bernkastel-Kues liegen außer Neumagen-Dhron noch viele kleine Ortschaften, so dass man die Tagestour auch beliebig verkürzen kann.

Der mittelalterliche Weinort Bernkastel-Kues mit seinen zahlreichen historischen Gebäuden ist eines der beliebtesten Ausflugsziele an der Mosel. In Bernkastel-Kues wird ein großer Teil der Moselweine abgefüllt. Bei einer Wanderung in den Weinbergen hat man einen herrlichen Ausblick auf die idyllische Flusslandschaft. Sehenswert sind die Burg Landshut, das Nikolaushospital mit Weinmuseum, sowie der Marktplatz mit seinen Fachwerkhäusern und dem Michelsbrunnen.

Von Bernkastel-Kues nach Zell (43 km)

Zell an der Mosel Von Bernkastel-Kues führt der Radweg weiter nach Zell an der Mosel das 43 Kilometer entfernt ist. Durch die relativ kurze Etappe hat man die Möglichkeit sich die Sehenswürtigkeiten von Zeltingen-Rachtig und Traben-Trarbach anzusehen. In Zeltingen-Rachtig wären dies der Deutschherrenhof und der Marktplatz mit vielen Fachwerkhäusern. Auch die barocke Kirche St. Stephanus ist sehenswert. Traben-Trarbach ist ein staatlich anerkanntes Heilbad und hat eine sehr schöne Altstadt, mit vielen historischen Gebäuden.

Zell liegt an einer engen Moselschleife, dem Zeller Hamm, es ist eine der größten Weinbaugemeinden an der Mosel. Neben den guten Weinen hat der Ort aber auch kulturell einiges zu bieten. Erwähnenswert ist vor allem das Kurfürstliche Schloss sowie der Runde Turm mitten in den Weinbergen.

 

 

Von Zell nach Cochem (37 km)

Cochem an der Mosel Wir verlassen Zell und folgen der Mosel zum 37 Kilometer entfernten Cochem. Kurz nach Zell erreichen wir Bullay, die ursprüngliche Römersiedlung war bereits im 12. Jahrhundert "Freie Reichsstadt". Auf der anderen Moselseite in Alf steht die Burg Arras. Kurz vor Cochem liegt das malerische Bruttig-Fankel mit seinen verwinkelten Gassen und alten Fachwerkhäusern.

Cochem ist ein Fremdenverkehrsschwerpunkt an der Mosel, es hat ein Freizeitzentrum mit Erlebnisbad, Kegelbahnen, Minigolf, Tennisanlage und Freibad. In der Altstadt findet man noch Reste der alten Stadtbefestigung mit dem Enderttor. Auch hier gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser und historische Weinstuben. Sehenswert sind auch das barocke Rathaus der Marktbrunnen und das Winzerhaus. Auf dem Klosterberg stand zuerst eine Burg, später wurde hier ein Kapuzinerkloster errichtet. Die Reichsburg thront hoch über der Stadt auf einem weithin sichtbaren Bergkegel.

Von Cochem nach Koblenz (51 km)

Das Deutsche Eck in Koblenz Die letzte Etappe unserer Radtour führt uns in das 51 Kilometer von Cochem entfernte Koblenz. Auf dieser Strecke liegt Treis-Karden, es ist umgeben von tiefeingeschnittenen Moselseitentälern, so dass sich hier das sogenannte "kleine Siebengebirge an der Mosel" bildete. Ausflugsziele sind hier die Burgruine Treis, und die Burgruine Wildburg. Vor Koblenz kommen wir durch Kobern-Gondorf mit vier Burgen und dem vermutlich ältesten Fachwerkhaus Deutschlands.

Koblenz ist eine der ältesten und wohl auch der schönsten Städte Deutschlands. Am Ende des Moselradweges fließt die Mosel am Deutschen Eck in den Rhein. Koblenz hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Festung Ehrenbreitstein 120m über dem Rhein gelegen beherbergt das technische Landesmuseum. Das Kurfürstliche Schloss gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten in Deutschland und ist Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. An der Balduinbrücke, die über die Mosel führt, steht die Alte Burg. Es gibt noch viele Kirchen, Schlösser und sonstige historische Bauwerke die hier nicht alle erwähnt werden können. In den Rheinanlagen bei der Pfaffendorfer Brücke liegt das Koblenzer Weindorf. In den einzelnen Weinhäusern werden aus unterschiedlichen deutschen Anbaugebieten die jeweiligen Weinsorten angeboten.

 

Streckenlänge:
Perl bis Koblenz 250 km
Trier bis Koblenz 200 km
Höhenunterschiede: ca. 180 m
Streckenprofil: geteerte oder befestigte Wege

 

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Trier-Ruwer Ruwer-Hochwald-Radweg
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