Eine 49 km lange Radtour rund um den Starnberger See im Oberbayerischen Fünf-Seen-Land. Der Radweg verläuft meist in Seenähe, über Uferpromenaden, Feld- und Waldwegen, kurze Stücke auch auf Straßen. Im Sommer sind hier große Menschenmengen unterwegs, viele Badegäste aus dem nahe gelegenen München, als auch Einheimische und Urlauber geben sich ein Stelldichein. Dann sollte man rücksichtsvoll fahren, eventuell auch mal absteigen und das Fahrrad ein Stück schieben.
Anreise: Mit dem PKW von München kommend über die A95 auf die A952 nach Starnberg. Mit der Regionalbahn oder S-Bahn sind Starnberg, Tutzing und Seeshaupt von München aus schnell erreichbar.
Bis 1962 hieß der Starnberger See noch Würmsee und wurde dann nach der Stadt an seiner Nordspitze
umbenannt. Der Starnberger See ist der fünftgrößte See Deutschlands, aufgrund seiner Wassertiefe sogar
der zweit-wasserreichste. Er ist ein sehr beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel, neben kilometerlangen
Badestränden und Liegewiesen, kann man hier auch alle möglichen Wassersportarten betreiben. Aber auch
die Fischerei wird hier, aufgrund des großen Fischreichtums, noch gewerblich betrieben.
Starnberg ist eine Kreisstadt in Oberbayern mit ungefähr 23.000 Einwohnern. Die Stadt liegt am Nordende des Starnberger Sees und ist etwa 25 km von München entfernt. Sehenswert ist das Schloss mit Schlossgarten, die Kirche St. Josef und die zahlreiche Stadtvillen. Hauptanziehungspunkt ist aber der See, mit großem Freizeitangebot, sowie die Seepromenade mit zahlreichen Cafés, Bars und Gaststätten. Es verkehren sechs Fahrgastschiffe der Bayerische Seenschifffahrt auf dem See, die in Starnberg anlegen und auch gewartet werden.
Wir starten unsere Radtour in Starnberg und umrunden den See im Uhrzeigersinn. Es war ein
schöner Sommertag mit 30°C, daher war die Seepromenade voller Menschen. Und das an einem Mittwoch,
am Wochenende ist hier sicher noch mehr los. Nach der Uferpromenade folgen wir dem Radweg nach Berg,
es geht jetzt ein Stück abseits des Sees weiter. Es geht vorbei am Landratsamt, einem futuristischen
Bau, der mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Wir überqueren die Würm, dem einzigen
Abfluss des Starnberger Sees, die dem See früher ihren Namen gab. Danach geht es rechts weg, vorbei
am Segel-Club, weiter nach Berg.
Man kommt vorbei an Badestränden und Liegewiesen, auf denen zahlreiche Bäume Schatten spenden. Auch hier wimmelte es mit Badegästen, so dass wir nur langsam vorwärts kamen. Es gibt auch einige Bistros oder Kioske entlang der Strecke, so dass für das leibliche Wohl bestens gesorgt ist. Bei schönem Wetter ist ein Urlaub am Starnberger See durchaus mit einem Strandurlaub in Südeuropa vergleichbar.
Bei Berg führt der Radweg durch ein schmales Waldgebiet, hier kommt man an der Votivkapelle vorbei,
die als Andenken an König Ludwig II. errichtet wurde. Unterhalb der Gedenkstätte wurde der Märchenkönig
1886 im See tot aufgefunden. An dieser Stelle im See markiert jetzt ein Kreuz den Todesort. Um seinen
Tod ranken sich viele Verschwörungstheorien, ob es nun Mord oder Selbstmord war.
Nach dem Waldstück geht es wieder am See entlang, immer wieder wechseln Bootsstege, Strände und
Liegewiesen ab. Es geht vorbei an Assenhausen, Allmannshausen bis nach Ammerland. Hier liegt direkt
am Radweg eine Fischerei mit Fischladen. Es gibt frischen Fisch, sowie täglich frisch geräucherten
Fisch, aus dem Starnberger See. Am Fischladen angeschlossen ist ein Biergarten, hier kann man direkt
die geräucherten Fische oder Fischsalate genießen. Auch kühle Getränke sind im Laden erhältlich.
Hier legten wir erst einmal eine Rast ein.
Frisch gestärkt geht es weiter über Seeheim nach Ambach. Nach dem Ort folgt das Erholungsgebiet Ambach, mit großem Badebereich, Liegewiesen und einem Campingplatz. Es geht weiter an der Ostseite des Sees entlang bis zum Ende. Wir umrunden die südliche Spitze des Sees über Seeshaupt.
Die Gemeinde Seeshaupt hat circa 3.200 Einwohner und gehört zum Landkreis Weilheim-Schongau. Südlich der Ortschaft befinden sich die Osterseen, die aus 24 Einzel-Seen bestehen. Jetzt fahren wir an der westlichen Seite des Starnberger Sees in Richtung Norden. Auf dieser Seite gibt es weniger Badestrände, es geht häufiger durch Naturlandschafen, Park- und Waldgebiete. Vereinzelt sind die Radwege steinig und holprig.
Knapp 5 Kilometer nach Seeshaupt erreichen wir den Bernrieder Park. Der Stiftungspark steht unter
Landschafts- und Denkmalschutz, er hat eine Fläche von circa 80 ha und ist der Allgemeinheit frei
zugänglich. Der Park ist bekannt für seine sehr alten Eichen und Buchen. Es geht vorbei am Kloster
Bernried und kurz später am Buchheim Museum der Phantasie. Das Museum am See steht unter dem Motto
Kunst, Architektur und Natur. Auch von außen sieht man bereits einige der modernen Kunstwerke.
Weiter geht es, vorbei an der Klinik Hohenried, zum Südbad Tutzing. Dahinter befindet sich der Yachthafen, sowie der Tennis-Club. Gefolgt von einer weiteren Parkanlage, dem Kustermannpark. Danach geht es ein Stück auf der Hauptstraße durch Tutzing, bis der Radweg wieder zum See abzweigt. Nach einem kurzen Stück kommen wir am Nordbad vorbei. Bereits wenige hundert Meter später die nächste Bademöglichkeit, das Freibad Garatshausen.
Der Radweg führt über ein bewaldetes Gebiet zur Roseninsel auf der Höhe von Feldafing. Die Roseninsel
ist die einzige Insel im Starnberger See und hat eine bewegte Vergangenheit. Die kleine Insel, mit
etwa 200 Meter Durchmesser, war bereits in der Steinzeit von Menschen bewohnt. Bekannt wurde die
Roseninsel vor allem durch Sisi der späteren Kaiserin von Österreich, die im
nahegelegenen Schloss Possenhofen einen großen Teil ihrer Jugend verbrachte. Sie ließ sich fast
täglich auf die Insel übersetzen, was ihr heute tausende von Touristen gleichtun.
Es geht weiter, am Strandbad Feldafing vorbei, gefolgt von einem Yachthafen. Wenige hundert Meter später kommen wir am Yacht-Club Possenhofen vorbei. Kurz danach das Schloss Possenhofen, das sich in Privatbesitz befindet und nicht besichtigt werden kann. Dafür wurde der Öffentlichkeit das Seeufer des ehemaligen Schlossparks freigegeben.
Wir folgen dem Uferweg bis zum Paradies Starnberger See. Das Paradies ist ein Erholungsgebiet, mit
Liegewiesen, Badestegen, Grillplätzen, Volleyballplatz, sowie einem Strandabschnitt für Windsurfer.
Hier gibt es einen großen Parkplatz im Wald gegenüber. Direkt am Kiosk des Erholungsgebietes endet
der Radweg und man muss ein Stück auf der Straße fahren. Grund dafür es folgen zahlreiche Villen
mit Seegrundstück, durch die man nicht fahren kann. In Starnberg verlassen wir die Possenhofer
Straße und biegen in den Unteren Seeweg ein. Der Weg führt an den Bahngleisen entlang, vorbei am
Münchner Yachtclub, bis zum Münchner Ruder- und Segel Verein, hier beginnt die Seepromenade. Wir
sind wieder am Ausgangspunkt unserer Radtour angekommen.
Streckenlänge: | 49 km |
Starnberg - (4 km) - Berg - (8 km) - Ammerland – (4 km) - Ambach – (7 km) - Seeshaupt – (7 km) - Bernried - (6 km) - Tutzing – (5 km) - Feldafing – (2 km) - Possenhofen – (6 km) - Starnberg | |
Höhenunterschiede: | nur kurze Steigungen |
Streckenprofil: | geteerte und befestigte Wege, kurze Stücke auf Straßen |
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